Im Zeitalter von Homeoffice, Streaming und Smart-Geräten ist die Wahl der richtigen Internetverbindung entscheidend. Doch wie schlagen sich 5G, Kabel und DSL in der wichtigsten Zeit des Tages – den Abendstunden? Um das herauszufinden, führten wir reale Geschwindigkeits- und Latenztests in Berlin, München und Hamburg durch und verglichen die drei Technologien direkt miteinander.
Um zuverlässige Ergebnisse zu erzielen, wurden standardisierte Tests in allen drei Städten im Februar 2025 zwischen 19:00 und 21:00 Uhr durchgeführt – der klassischen Spitzenzeit für Internetnutzung. Gemessen wurden Download-, Upload-Geschwindigkeit und Latenz mithilfe von Ooklas Speedtest, jeweils auf denselben Geräten und Servern.
Die 5G-Verbindung wurde mit einem Samsung Galaxy S24 Ultra im Standalone-Netz von Deutsche Telekom getestet. Kabelinternet nutzte Vodafones DOCSIS 3.1-Netz, während DSL über das VDSL2-Profil (50 Mbit/s) der Deutschen Telekom lief. Pro Ort wurden jeweils 10 Tests pro Verbindungstyp durchgeführt.
Die Tests fanden in Innenräumen mit guter Signalstärke und stabilen Bedingungen statt. Die Durchschnittswerte der Tests spiegeln ein realistisches Bild der Leistung wider.
Deutschland verfügt über eine fortschrittliche, aber regional unterschiedliche Internetlandschaft. Während Großstädte über weite 5G- und Glasfaserabdeckung verfügen, nutzen viele Haushalte weiterhin ältere DSL-Anschlüsse – besonders in Altbauten und Vororten.
Die 2023 landesweit gestarteten 5G-Standalone-Netze verzeichnen in urbanen Zentren zunehmende Verbreitung. Gleichzeitig bleibt Kabelinternet auf Basis von DOCSIS 3.1 eine zuverlässige Option für leistungsstarke Festnetzverbindungen. VDSL2 bleibt trotz moderater Geschwindigkeit für Millionen Nutzer ein Standard.
Dieser Vergleich zeigt, welche Technologie unter gleichzeitiger Nutzung im Haushalt Geschwindigkeit, Stabilität und Latenz am besten ausbalanciert.
In Berlin erzielte 5G mit durchschnittlich 460 Mbit/s die höchsten Download-Geschwindigkeiten, gefolgt von Kabel mit 390 Mbit/s. DSL hinkte deutlich hinterher – mit nur 42 Mbit/s. Beim Upload lagen 5G mit 85 Mbit/s, Kabel mit 45 Mbit/s und DSL mit lediglich 10 Mbit/s.
In München schnitt Kabel besonders konstant ab: 430 Mbit/s im Download, dicht gefolgt von 5G mit 410 Mbit/s. DSL kam auf durchschnittlich 39 Mbit/s. Die Ergebnisse in Hamburg spiegelten Berlins Trend – mit 5G als Spitzenreiter bei bis zu 480 Mbit/s – wider.
Die Latenz war beim Kabelinternet am niedrigsten (durchschnittlich 18 ms), gefolgt von 5G (21 ms). DSL wies mit rund 43 ms deutlich höhere Verzögerungen auf. Besonders bei Videokonferenzen und Online-Gaming hat dies spürbare Auswirkungen.
5G zeigte bei Indoor-Tests teilweise Schwankungen, vor allem in Altbauten mit dicken Wänden. Die Geschwindigkeit war hoch, aber gelegentlich instabil – besonders in älteren Wohnvierteln Münchens.
Kabelinternet überzeugte mit stabiler Performance in allen drei Städten. Es gab kaum Paketverluste, was es ideal für Haushalte mit mehreren aktiven Geräten macht.
DSL bot eine konstante Verbindung, kam aber bei gleichzeitiger HD-Videoübertragung auf mehreren Geräten schnell an seine Grenzen. Besonders im Upload-Bereich war es spürbar schwächer und für moderne Cloud-Nutzung kaum geeignet.
5G-Heimtarife in Deutschland kosten im Schnitt zwischen 45 und 55 € pro Monat und bieten unbegrenztes Datenvolumen. Die Empfangsqualität hängt jedoch stark von Anbieter und Wohnlage ab.
Kabel bleibt die beliebteste Lösung in Städten. Für 35–50 € monatlich erhalten Nutzer Geschwindigkeiten von über 400 Mbit/s. Die Anschlüsse sind selbst in Altbauvierteln fast überall verfügbar.
DSL ist mit 25–35 € monatlich die günstigste Option, leidet jedoch unter veralteter Technologie. Besonders für Familien und Berufstätige im Homeoffice wird es zunehmend unattraktiv.
Wer Wert auf Geschwindigkeit und Flexibilität legt, kann mit 5G gut beraten sein – sofern der Empfang stabil ist. Besonders in modernen Wohnungen oder Single-Haushalten ist 5G eine smarte Lösung.
Kabel ist die beste Wahl für Familien oder Wohngemeinschaften mit hohem Datenverbrauch. Die konstant hohe Leistung macht es ideal für paralleles Arbeiten, Streamen und Gaming.
DSL eignet sich eher als Notlösung für einfache Anwendungen wie Surfen oder E-Mails. Im Jahr 2025 ist es keine zukunftssichere Lösung mehr und eher als Backup zu sehen.